Handy verkaufen

Nach aktuellen Untersuchungen füllen allein in Deutschland 124 Millionen ungenutzte Alt-Handys Schränke und Kartons – eine Steigerung von über 70 % in nur acht Jahren.

Besser verkaufen als herumliegen lassen

Ein junges Gebrauchtgerät stellt noch einen erheblichen Wert dar. Der Markt ist groß, denn nicht jeder legt Wert auf das allerneueste Handy oder leistet sich bei begrenztem Budget lieber ein gutes gebrauchtes Modell statt Neuware mit weniger Funktionen oder Leistung. Deshalb lässt sich für Second-Hand-Telefone ein guter Preis erzielen. Und selbst wenn nur ein paar Euro dabei herausspringen, ist es immer noch besser, als das Handy zum Staubfänger oder Briefbeschwerer zu degradieren. Abgesehen davon bedeutet das Aufbewahren eines Smartphones mit (teilweise) geladenem Akku eine nicht unbedeutende Brandgefahr. Der Akku sollte zumindest entnommen, getrennt von brennbarem Material aufbewahrt und regelmäßig auf äußerlich sichtbare Veränderungen kontrolliert werden. Spätestens dann ist eine fachgerechte Entsorgung fällig. Dazu muss man die Kontakte abkleben, um einen Kurzschluss zu vermeiden. Nicht zuletzt haben der Verkauf und damit die weitere Nutzung der Geräte auch einen Umweltaspekt. Denn für die Herstellung werden wertvolle Rohstoffe benötigt, bei deren Abbau zum Beispiel in Afrika weder Umweltstandards noch Arbeitnehmerrechte geachtet werden. Dafür kosten die Rohstoffe dort nur ein Fünftel dessen, was die Australier, Kanadier und US-Amerikaner verlangen.

Kleinanzeige, Auktion oder Ankauf

Im Internet finden sich zahlreiche Möglichkeiten, das überflüssig gewordene Handy zu verkaufen. Online-Kleinanzeigen haben eine hohe Reichweite und gegenüber Auktionen den Vorteil eines festen – gegebenenfalls noch verhandelbaren – Preises. Bei Auktionen haben Angebote mit niedrigem Startpreis Vorteile. Allerdings besteht das Risiko, dass man bei wenigen Geboten das Gerät deutlich unter Wert abgeben muss. Plattformen, die Gebrauchtgeräte direkt ankaufen, sind aktuell sehr beliebt, weil man nicht auf einen Käufer warten muss, sondern sofort Geld bekommt. Allerdings lohnt ein Blick in die Nutzerbewertungen. Zwar werden nach einer eigenen Einschätzung des Verkäufers zum Zustand des Handys oft attraktive Preise angezeigt, aber bei einigen Anbietern häufen sich Berichte über drastische Unterschiede zwischen dem auf der Webseite genannten vorläufigen Preis und dem tatsächlichen Angebot nach dem Einsenden.

Handy spenden

Lässt sich ein sehr altes, eventuell sogar defektes Handy nicht sinnvoll verkaufen, besteht auch die Möglichkeit, es zu spenden. Die gespendeten Geräte werden recycelt, wobei die Erlöse nur im Cent-Bereich liegen. Ein Versand macht deshalb meist keinen Sinn. Im Internet kann man sich aber über regionale Sammelstellen informieren, zum Beispiel bei Umweltorganisationen.