UMTS in Deutschland

UMTS-NETZ IN DEUTSCHLAND - TDD UND FDD Das deutsche UMTS-Netz verwendet für mobiles Internet und für die Telefonie den FDD-Modus. Ein weiterer Standard ist TDD. Obwohl hierfür Frequenzbereiche an die einzelnen Anbieter vergeben wurden, ist dieses System allerdings nicht in Betrieb. TDD nutzt im wesentlichen eine einzige Frequenz zum Senden und Empfangen von Daten. Dabei wechselt sich das Senden und das Empfangen in einem Intervall von zehn Millisekunden ab.

Das System eignet sich sehr gut, um Ressourcen zu sparen. Allerdings ist der technische Aufwand für diesen Modus sehr hoch. Gerade wenn sich die Mobilgeräte schnell bewegen, können Verzögerungen auftreten, die dann dazu führen, dass die Funktion beeinträchtigt wird. Das System wird sehr oft in China angewendet. Auch Amerika und andere Staaten verwenden den Modus. In Deutschland selbst ist er nicht zu finden. Auch mobiles Internet via LTE wird von der Mehrzahl der Anbieter nicht mit diesem Modus betrieben. Eine Ausnahme könnte hier E-Plus bilden, die derzeit eine Kooperation mit China Mobile haben. Der asiatische Anbieter verwendet fast ausschließlich das System. FDD nutzt für das Senden und Empfangen der Daten zwei verschiedene Frequenzen. Die Technik für diesen Standard ist wesentlich einfacher. Überschneidungen und Probleme durch die Bewegung des Mobilgeräts treten bei dieser Variante nicht auf.

TDD – TROTZ VORTEILE NICHT IM EINSATZ

TDD bietet trotz der komplizierten Technik allerdings durchaus große Vorteile. Während bei der FDD-Technik die Übertragungsrate bei knapp über 260 kbit/s für einen Downlink liegt, können mittels TDD rund 1900 kbit/s erzielt werden. Ein großer Vorteil für mobiles Internet. Die Daten bauen sich wesentlich schneller auf und können wesentlich schneller heruntergeladen werden. Übertragen auf LTE könnte dies bereits eine Aussage dafür sein, dass die Übertragungsrate von E-Plus höher sein könnte als die Raten der Konkurrenz. Denn hier wird E-Plus im Gegensatz zu Vodafone & Co. auf das TDD-Verfahren setzen.

UMTS BENÖTIGT HSDPA UM AKZEPTABLE GESCHWINDIGKEITEN ZU ERZEUGEN

Obwohl UMTS bereits sehr schnell ist, bedarf es einiger kleiner Zusätze, damit das System mit DSL zumindest einigermaßen vergleichbar ist. Die gängigsten Varianten sind die Beschleunigungen des Up- und Downloads. High Speed Downlink Packet Access (HSDPA) ist das am häufigsten verwendete System um mobiles Internet mit einer akzeptablen Downloadrate zu betreiben. Sind die Bedingung optimal, dann können damit Downloadraten von 14,4 Mbit/s erzielt werden. Allerdings gibt es diese optimalen Bedingungen in der Praxis nur äußerst selten, so dass die theoretisch möglichen Übertragungsraten nicht erzielt werden. Darüber hinaus ist die Datenübertragungsrate noch vom Endgerät und seinen Möglichkeiten abhängig. Und gerade hier ergibt sich ein Problem. Viele Geräte – auch Endgeräte, die neu auf den Markt kommen – verfügen nicht über UMTS, weshalb auch HSDPA nicht wirklich ein Vorteil bedeutet. Wer mobiles Internet via UMTS nutzen möchte, der muss also aufpassen, dass er auch wirklich ein UMTS-Gerät kauft. Gleiches gilt auch für die Netbook. Obwohl für die Nutzung von mobilem Internet konzipiert, verfügen viele Geräte nicht über UMTS-Modems.

14,4 MBIT/S – KAUM GERÄTE VERFÜGBAR

Geräte, die UMTS empfangen können, verfügen häufig über das HSDPA-Category 12. Damit sind die theoretischen Raten aber grundsätzlich nicht zu erreichen. Die Kategorie schafft maximal 1,8 Mbit/s. Die HSDPA-Category 6 kommt immerhin auf 3,6 Mbit/s. Das bedeutet in der Praxis – auch wenn es UMTS-Flatrates mit über 14 Mbit/s gibt, sind die Tarife nutzlos, denn es gibt schlicht keine Geräte, die diese Werte überhaupt empfangen können.

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