Nach der Fusion von Eplus und O2: Werden die Handytarife teurer?

de/wp-content/uploads/dein-handyvertrag_de/smartphone-593321_640-300x199.jpg" alt="smartphone-593321_640" width="300" height="199" />Der Zusammenschluss der Mobilfunk-Unternehmen O2 und Eplus ist mittlerweile nicht nur beschlossene Sache sondern es wird ab April auch die ersten technischen Fusionen in beiden Netzen geben. Voraussichtlich ab Mitte April sollen sowohl die Kunden von O2 als auch von Eplus die bisher getrennten UMTS Netz gemeinsam nutzen können. Damit wäre der erste Schritt zur Fusion beider Netze getan und über kurz oder lang wird es wohl nur noch ein E-Netz geben - eventuell unter dem Namen O2 Plus. Auswirkungen auf den Wettbewerb erwartet Das neue gemeinsame Netz ist für Kunden beider Unternehmen ein Vorteil, die Reduzierung von vier auf nur noch drei Netzbetreiber auf dem deutschen Markt könnte aber auch Nachteile mit sich bringen, da der Wettbewerb geringer wird.

Aus diesem Grund befürchten einige Experten steigende Preise bei den Mobilfunk- und Handytarifen auf dem Markt. Die Befürchtungen sind nicht ganz aus der Luft gegriffen. Bereits vor einigen Jahren gab es im Nachbarland Österreich die Fusion von des Betreibers “Drei” (Hutchinson) und Orange. Seite dem sind die Preise für Mobilfunk-Dienstleistungen angestiegen. Das betrifft sowohl die Netzbetreiber selbst als auch die Discounter in diesem Bereich. Besonders gravierend waren die Auswirkungen im Bereich der mobilen Datenflatrates. Nach einer Untersuchung des finnischen Consulting-Unternehmens Rewheel waren die Preise für 1GB Datenvolumen um etwa 60 Prozent angestiegen. In anderen Bereich gab es ähnliche Entwicklungen, hier wurden Preisanstiege von 30 bis über 75 Prozent festgestellt. Die Konsumentenschützern und der Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) in Österreich wurde im Zuge dieser Entwicklung immer wieder von Anfragen von Kunden überhäuft und mittlerweile läuft eine Branchenuntersuchung um die Entwicklung zu dokumentieren und eventuelle Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Deutschland mit Maßnahmen zu mehr Wettbewerb

Diese Fakten waren natürlich auch dem deutschen Bundeskartellamt vor dem Zusammenschluss bekannt und daher wurde die Fusion von Eplus und O2 nur unter Auflagen genehmigt. Diese Vorgaben wurden auch von der EU Kommission so bestätigt. Im Einzelnen umfassen sie in erster Linie die Abgabe von bis zu 30 Prozent Netzkapazitäten an einen vierten Mitbewerber. Mittlerweile ist klar, dass dies Drillisch ist, der bereits erfolgte Verkauf von Yourfone an Drillisch ist beispielsweise ein Teile dieser Auflagen gewesen. Ob das ausreichen wird um den Wettbewerb auf dem deutschen Mobilfunk-Markt intakt zu halten, muss sich aber erst noch zeigen. Bislang gibt es jedenfalls noch keine Tendenzen zu Preiserhöhungen, im Gegenteil, der Trend zu günstigeren Flatrates und Handytarife ist ungebrochen. Es dürfte allerdings spannend werden, die Entwicklung im Laufe des Jahres und auch im kommenden Jahr weiter zu verfolgen, denn solchen Tendenzen sind meist mittelfristig oder langfristig angelegt.

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